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Lebensthemen klären – im Beruf oder Privatleben

Lebensthema: Ich bin irgendwie anders und gehöre nirgends dazu.

Was ist ein Lebensthema?

Ein Lebensthema ist vergleichbar mit einem Drehbuch oder einem Lebensplan.
Es ist immer ein unbewusstes Programm, nach dem ein Mensch lebt.
Lebensthemen umfassen Stärken aber auch spezifische Schwächen.
Das zeigt sich in unserem Berufsleben und/oder auch privat. 

Diese Lebensthemen entstehen durch in frühen Jahren gemachte Beziehungserfahrungen.
Meist durch Erlebnisse oder Aussagen, die uns emotional stark geprägt haben.
Fast immer beeinflussen sie maßgeblich unser Selbstwertgefühl.
Deshalb musssten wiwr dafür eine geeignete Strategie finden, um damit umzugehen oder fertigzuwerden.

Als Kind ist man – vor allem in den ersten Lebensjahren – völlig abhängig von den Eltern.
Diese bestimmen in großem Maß die Möglichkeiten der Person, sich zu entfalten und Konflikte zu bewältigen.
Und zwar durch direkte und indirekte Botschaften, durch Verbote und vor allem durch die mit ihnen gemachten Erfahrungen.

Und diese Strategien prägen sich ein, weil sie sich gut bewährt haben.

Als Erwachsener sind uns diese frühen Überlebensstrategien in Fleisch und Blut übergegangen.
Wir müssen nicht mehr daran denken oder uns erinnern.
Unser Autopilot steuert unbewusst unser Verhalten in den alten Bahnen, wenn eine für uns kritische Situation auftaucht.

 

Was sind die häufigsten Lebensthemen?

Lebensthemen können sich beruflich oder privat zeigen, manchmal auch in beiden Bereichen.
Es sind immer Denk- und Verhaltensweisen, die Ihnen Stress verursachen.
Sie wissen, dass diese Sie jetzt nicht weiterbringen – aber Sie sie können diese Muster nicht einfach ändern .

Die meisten Menschen haben mehrere Lebensthemen, die sich manchmal auf ungute Weise ergänzen. Die wichtigsten nach meiner Erfahrung sind:

1. Nicht existieren dürfen.
Im Job tun Sie Ihre Arbeit, wollen aber nicht auffallen. Über Ihre Fähigkeiten und Erfolge sprechen Sie nicht.
Sie denken oft, dass es für andere besser wäre, wenn Sie nicht da wären.
Wenn jemand Sie anrempelt, entschuldigen Sie sich.

2. Nicht wichtig sein.
In Meetings trauen Sie sich nicht, Ideen oder Vorschläge zu machen.
Ihren Geburtstag zu feiern ist Ihnen unangenehm.
Sie werden oft übersehen oder übergangen.

3. Nicht dazu gehören.
Im Job fühlen Sie sich oft als Außenseiter und vermeiden auch, Kontakte zum knüpfen oder zu pflegen.
In Gruppen fühlen Sie sich schnell ausgeschlossen. Überhaupt haben Sie oft ein Fremdheitsgefühl, egal wo Sie sind und mit wem Sie sind.
Am besten geht es Ihnen noch, wenn Sie allein sind, aber das macht Sie auch etwas traurig.

4. Nicht erfolgreich sein dürfen.
Obwohl Ihre Chefin Ihnen eine attraktive höhere Position anbietet, können Sie sich nicht dafür entscheiden.
Sie könnten mehr Geld verdienen, bleiben aber in der alten Firma oder trauen sich dort nicht, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Sie halten eher geheim, was Ihr Beitrag zu dem Projekt war oder spielen Ihre Leistung herunter, weil Sie Angst vor dem Neid anderer haben.

5. Nicht normal sein dürfen.
Mit dem Erreichten sind Sie nie zufrieden, weil Sie sich ständig mit anderen vergleichen, die mehr aus ihrem Leben gemacht haben.
Kritik können Sie schlecht vertragen, nehmen das lange übel und haben Rachephantasien.
Vieles glückt Ihnen ganz leicht aber Sie sind empört, wenn es mal nicht so glatt läuft und Sie sich anstrengen müssten.

6. Nicht gut für sich sorgen.
Im Job geben Sie alles und übersehen körperliche und psychische Warnsignale, dass auch Sie Grenzen haben.
Für andere haben Sie immer ein offenes Ohr und genug Zeit und Energie, sich um sie zu kümmern.
Nur was Sie selbst brauchen und dafür zu sorgen, dass Sie es bekommen, fällt Ihnen schwer. Doch wenn man Ihnen Unterstützung anbietet, lehnen Sie sie oft reflexartig ab.

7. Nicht zufrieden sein dürfen.
Obwohl Sie im Job viel erreicht haben, wollen Sie weiter nach oben. Sind Sie dort angekommen, wollen Sie noch weiter.
Sie fühlen sich oft getrieben, wissen aber gar nicht genau, was Sie treibt – und wohin.
Sie haben das nagende Gefühl, etwas beweisen zu müssen.

8. Nicht erwachsen sein.
Im Job nimmt man Sie oft nicht ernst und es gelingt Ihnen nicht gut, sich Gehör zu verschaffen.
Sie wirken deutlich jünger als Sie sind und fühlen sich auch so. Hadern zuweilen mit den Umständen oder dem Leben.
Sie wissen oft nicht, was Sie wollen oder wenn Sie es wissen, handeln Sie nicht entsprechend. Wichtiges schieben Sie auf.

9. Nicht aggressiv sein dürfen.
Im Job sind Sie immer nett, freundlich und hilfsbereit, werden aber ausgenutzt und nicht wirklich respektiert.
Nein sagen und mögliche Konflikte bereiten Ihnen großes Unbehagen. Sie wollen auf keinen Fall egoistisch sein.
Menschen, die sich durchsetzen können, werten Sie innerlich ab, obwohl Sie sie heimlich bewundern.

10. Nicht besser sein dürfen.
Im Job vermeiden Sie Konkurrenz- und Wettbewerbssituationen, finden das „primitiv“.
Sie bleiben konsequent unter Ihren Möglichkeiten, intellektuell, finanziell oder im Ausschöpfen von Chancen.
Sie neigen zu Schuldgefühlen, auch wenn Sie in einer Situation gar nichts gemacht haben.

11. Nicht schwach sein dürfen.
Im Job sind Sie kein guter Teamplayer, weil Sie alles lieber allein machen.
Sie fragen nie um Hilfe oder Rat, auch wenn Sie feststecken. Selbst wenn man Ihnen Hilfe anbietet, lehnen Sie reflexhaft ab.
Sie vermeiden es, sich abhängig zu machen oder zu fühlen, auch wenn sie sich manchmal einsam fühlen.

12. Nicht fühlen dürfen.
Im Job schätzt man Ihre Sachlichkeit, vermisst bei Ihnen aber Empathie und eine gewisse Lockerheit.
Sie tendieren zu Daten und Fakten, zu Entweder-Oder-Denken. Das Ungefähre, Mehrdeutige liegt Ihnen nicht.
Sie funktionieren perfekt aber manchmal vermissen Sie etwas im Leben ohne es gut benennen zu können.

 

Das Kind in Ihnen musste psychische Überlebensstrategien entwickeln. Die stehen Ihnen als Erwachsener oft im Wege.

 

Wie entstehen Lebensthemen?

Fast jeder hat in Kindheit und Jugend schwierige Situationen erlebt und lernen müssen, damit fertigzuwerden.
Zu den prägendsten Ereignissen gehören:

 Frühe Trennungen
durch längere Klinikaufenthalte, Fremdbetreuung, Kinderheim-Aufenthalte, Trennung der Eltern.
Daraus resultieren oft starke Verlassenheitsängste, die in erwachsenen Beziehungen wieder ausgelöst werden können.

 Krankheit eines Elternteils
Egal ob Drogensucht, Alkoholismus, Depression, Krebs.
Das Kind lernt früh, Gedanken und Gesichter zu lesen, um auf entsprechende Anzeichen frühzeitig reagieren zu können.

 Missbrauch und Schläge
Sexueller oder emotionaler Missbrauch hat immer schlimme Folgen.
Vor allem weil solche Traumata auch das Gehirn verändern.
Bekommt ein Kind Schläge von einem Elternteil, lernt es früh, um was es in Beziehungen geht.
Unterordnen und Angst aushalten oder dafür sorgen, dass andere einen fürchten.

 Abwertungen, Beschämungen, ständige Kritik
Ein geringes Selbstbewusstsein, nichts wert zu sein oder das ständige Gefühl, noch etwas beweisen zu müssen, sind hier oft die Folge.

 Schwere Krankheit oder Behinderung eines Geschwisters.
Das gesunde Kind steht fast immer im Schatten.
Einfach weil die ganze Aufmerksamkeit der Eltern verständlicherweise dem Sorgenkind gilt.
Oft entwickelt es auch Schuldgefühle, dass es gesund ist.
Und sorgt im erwachsenen Leben unbewusst dafür, dass es ihm nicht zu gut geht.
Als müsste es etwas ausgleichen oder wiedergutmachen.

 Tod eines Elternteils oder Verwandten
Stirbt jemand und redet man nicht immer wieder mit dem Kind suchen Kinder nach einem Grund.
Und mit ihrem magischen Denken finden sie den Grund letztlich bei sich.

lebenstheam klaeren seminar, seminare4you.de, kopp-wichmann [1]Aber natürlich gibt es unzählige Ereignisse, die einen in Kindheit und Jugend beeinflussen – und auch nicht nur negative.
Dazu zählen der Platz in der Geschwisterreihe, Erfahrungen in der Schule,  das emotionale Klima in der Familie, die Beziehung und Kommunikation der Eltern untereinander usw.

Wir tendieren dazu, unbewusste Kindheitserfahrungen im Erwachsenenleben zu reinszenieren.

Manchmal fällt einem hinterher auf, dass man unangemessen, eben nicht erwachsen, auf etwas reagiert hat.
Frühere prägende Situationen und unsere Reaktionen darauf, sind zu unserem Lebensthema geworden.
Es hilft, zu reflektieren, wie man die Situation wahrgenommen und interpretiert hat.
Oft kommt man darauf, dass man sich ähnlich fühlte wie in einer früheren Situation als Kind.

Das allein zu erkennen ist schon hilfreich.

Denn es macht uns klar, dass die äußere Situation, die Bemerkung des anderen, das Verhalten des Chefs, die schlechte Laune des Kunden oder die Kritik des Partners nur Auslöser für unsere Reaktion war, nicht Ursache.


Roland Kopp-Wichmann, seminare4you, kopp-wichmann,

Wie man Lebensthemen identifizieren und klären kann.

Die Erfahrungen, die zu einem Lebensthema geführt haben, wurden in der Regel vergessen oder verdrängt.
Deswegen ist das nicht so leicht.
Der Mensch hat ja eine Strategie gefunden, die den Schmerz mindert.
Das Lebensthema wurde zur Lebensdevise:

Will man das Lebensthema aufspüren, reichen Nachdenken oder Darüberreden meist nicht aus.
Denn wir müssen ja tief genug an jene abgespaltenen Erinnerungen herankommen. 
Dafür  braucht es eine achtsame Begleitung und den Kontakt zu den verdrängten Emotionen.

Wie sich solche Themen beruflich oder privat auswirken können, habe ich u.a. in diesen Artikeln beschrieben:

„Ich kann keine Entscheidungen treffen.“ [2]

„Ich habe alles erreicht im Leben. Warum bin ich nicht zufrieden?“ [3]

„Delegieren kann ich nicht.“ sagte die Führungskraft im Coaching. [4]

„Warum sabotieren wir uns selbst?“, fragte mich der Abteilungsleiter im Coaching. [5]

„Im Aufschieben bin ich Weltmeister“, grinste der Rechtsanwalt im Coaching. [6]

„Mit 45 bin ich immer noch der Juniorchef“, ärgerte sich mein Klient im Coaching.  [7]

„Ich bin einfach zu nett“, lächelte die Projektmanagerin im Coaching. [8]

„Karriere top, Privatleben flop“, seufzte die Immobilienmaklerin im Coaching. [9]


Um mit mir Ihr Lebensthema zu identifizieren und zu bearbeiten, buchen Sie hier ein 3-h-Coaching [10].

 

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